Eine Fachkraft betreut in Frankfurt 79 Gefangene / Durchschnitt in Hessen liegt bei 24
In hessischen Gefängnissen ist eine Sozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter im Durchschnitt für etwa 24 Gefangene zuständig. Zwischen den JVAs bestehen große Unterschiede bei der Quote: so werden in den Jugendanstalten in Rockenberg und Wiesbaden sechs Inhaftierte von einer Person betreut, während sich in der JVA Frankfurt-Preungesheim eine Fachkraft um 79 Menschen kümmern muss, in Weiterstadt und Fulda um 47 beziehungsweise 44.
Das geht aus der Antwort von Justizminister Christian Heinz (CDU) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Lara Klaes und Tarek Al-Wazir hervor.
[…] Klaes, Sprecherin für Justizvollzug der Grünen, sagte der FR: Prävention – auch durch die „dringend notwendige“ Sozialarbeit in den Justizvollzugsanstalten – sei entscheidend, um Rückfallquoten zu minimieren und in manchen Fällen auch Radikalisierung zu verhindern. „Der Justizminister müsste endlich deutlich mehr Anstrengungen unternehmen, um wenigstens die offenen Stellen zu besetzen“, so Klaes. Dass lediglich 87,5 Prozent der Stellen besetzt seien, sei inakzeptabel, führe zur Überbelastung bei Mitarbeitenden – und dies gehe auch zulasten der Gefangenen.
Im verganenen Jahr waren die Gefängnisse im Schnitt mit 4200 Gefangenen belegt. Derzeit gibt es 5300 Haftplätze, bis 2034 will das Land weitere 500 schaffen. Doch es fehlt an Personal, zuletzt waren 170 Stellen nicht besetzt. Neben Sozialarbeitenden werden etwa Ärzt:innen, Psycholog:innen und Leute für den allgemeinen Vollzugsdienst gesucht.
Quelle: Frankfurter Rundschau, Gregor Haschnik | 23.10.2024